Teilprojekt Carsharing
Ausgangslage:
Für die Mobilität zwischen den Standorten der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) wird unter anderem der private Autoverkehrgenutzt. Argumente, die für den privaten Autoverkehr sprechen, sind dessen Flexibilität, kurze Fahrtzeiten sowie der Komfortvorteil einer Direktverbindung. Demgegenüber sind bei Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr zumeist zwei bis drei Umstiege erforderlich, um andere Standorte der UA Ruhr zu erreichen. Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie den Wunsch nach individueller Mobilität tendenziell verstärkt. Wegen der vergleichsweise großen Distanzen zwischen den UA Ruhr-Standorten ist das Fahrrad als alleiniges Fortbewegungsmittel in der Regel keine Option.
Im Falle der Ruhr-Universität Bochum (RUB) liegt der Campus etwa 5 km südlich der Innenstadt. Selbiges gilt für die Hochschule Bochum und die Hochschule für Gesundheit, die nahe der RUB gelegen sind. Alle drei Hochschulstandorte sind über die Stadtbahnlinie U35 „CampusLinie“ an den Bochumer Hauptbahnhof angebunden. Trotz hoher Taktfrequenz ist die Auslastung der U35 zu Stoßzeiten besonders hoch, was den Komfort und die Attraktivität der Verbindung senkt. Darüber hinaus gibt esBusverbindungen von der RUB zum Bahnhof Wattenscheid für Fahrten in Richtung Essen und Duisburg sowie zu den S-Bahnhöfen Langendreer West und Langendreer für Fahrten in Richtung Dortmund. Der übliche Takt für Fahrten nach Wattenscheid liegt jedoch bei 60 min und für Fahrten nach Langendreer bei 30 min bzw. 15 min. Alle drei Bahnhöfe verfügen über P+R-Parkplätze, wodurch intermodales Reisen möglich ist.
Das Carsharing-Angebot an der Ruhr-Universität Bochum:
Im Rahmen des Forschungsprojekts InnaMoRuhr werden sechs Elektrofahrzeuge für Carsharing-Zwecke bereitgestellt. Ein Teil dieser Fahrzeuge kann für bestimmte Pendelrouten zwischen der RUB und den mit P+R-Parkplätzen ausgestatteten Bahnhöfen in Bochum Wattenscheid und Bochum Langendreer West genutzt werden. Dadurch soll die Flexibilität auf diesen Routen erhöht und ein Anreiz für intermodale Mobilitätsnutzungen gesetzt werden. Auf diese Weise kann beim Pendeln zwischen der RUB und den anderen UA Ruhr-Standorten der Großteil der Strecke mit dem ÖPNV zurückgelegt werden. Mit den restlichen Fahrzeugen können beliebige Ziele angesteuert und die Vorteile des Individualverkehrs mit Elektroantrieb voll ausgenutzt werden.
Das Angebot soll dazu beitragen, diejenigen Personen von alternativen Mobilitätsnutzungen zu überzeugen, die vor allem aus Zeit- oder Flexibilitätsgründen bisher auf das eigene (Verbrenner-)Auto zurückgreifen. Außerdem wird eine niederschwellige Möglichkeit geschaffen, Erfahrungen mit dem Carsharing, mit der intermodalen Mobilität und mit Elektrofahrzeugen sammeln zu können.
Wissenschaftliche Begleitung:
Um zu untersuchen, welche Relevanz und welchen Effekt ein solches Carsharing-Angebot für die Mobilität der Beschäftigten und Studierenden der UA Ruhr hat, wird das Reallabor mittels verschiedener Erhebungen wissenschaftlich begleitet:
Tracking: Erstens werden Standortdaten und weitere Sensordaten der Fahrzeuge aufgezeichnet, um insbesondere die Nutzungszeiten, die Streckenlängen und die Energieverbräuche anonymisiert auszuwerten. Individuelle Zielorte sind für das Projekt nicht von Bedeutung und werden auch nicht ausgewertet. Darüber hinaus möchten wir die Teilnehmenden bitten, ihr Mobilitätsverhalten vor, während und nach dem Reallabor über einen Zeitraum von insgesamt vier Monaten durch dieInnaMoRuhr-App nachverfolgen zu lassen. Die App erstellt aus anonymisierten Wegeketten sogenannte Mobilitätstagebücher, die im Anschluss an das Reallabor ausgewertet werden.
Befragung: Zweitens werden die Teilnehmenden in einer standardisierten Erhebung zu ihren Erfahrungen mit dem Carsharingsowie ihrer individuellen Mobilität vor, während und nach dem Reallabor befragt.
Zeitraum des Reallabors:
Drei Monate, Beginn: Ende September
Ansprechpartner:in:
(Notfall-)Telefonnummern für Fragen während der Nutzung sind in einer Infomappe im Fahrzeug hinterlegt.
Häufig gestellte Fragen
Q: Wer kann am Reallabor Carsharing teilnehmen?
A: Primär sind alle Beschäftigen und Studierenden der UA Ruhr-Universitäten, die im Rahmen der InnaMoRuhr-Befragung im Frühjahr 2021 eine Teilnahmebereitschaft an den Reallaboren geäußert haben, dazu eingeladen, sich am Reallabor zu beteiligen und die E-Fahrzeuge zu nutzen. Weitere interessierte Beschäftigte und Studierende der UA Ruhr können gerne eine Anfrage an elektromobilitaet@rub.de stellen. Grundsätzlich müssen die Teilnehmenden über eine in Deutschland gültige Fahrerlaubnis für Pkw (EU-Führerscheinklasse B) verfügen.
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Q: Wie erfolgt die Registrierung zum Reallabor Carsharing?
A: Die Teilnehmenden müssen ihre in Deutschland gültige Fahrerlaubnis für das Fahren eines Pkw (EU-Führerscheinklasse B) und ihren Personalausweis oder Reisepass vorzeigen sowie jeweils eine Kopie zur Verfügung stellen. Außerdem wird eine E-Mail-Adresse benötigt, über die die Zugangsrechte erteilt werden (siehe nächste Frage). Bei der Registrierung erhalten die Teilnehmenden einen Code, mit dem die Registrierungsfunktion in der InnaMoRuhr-App freigeschaltet wird. Weitere Details sowie der Registrierungszeitpunkt werden in Kürze bekanntgegeben.
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Q: Auf welche Weise erfolgt der Zugang zu den E-Fahrzeugen?
A: Für den schlüssellosen Zugang zu den Fahrzeugen benötigen die Teilnehmenden die Smartphone-App flinkey. Mittels einer in der App registrierten E-Mail-Adresse werden die Zugangsrechte zu den Fahrzeugen durch die für das Carsharing verantwortlichen Projektmitarbeiter erteilt. Der Fahrzeugschlüssel befindet sich in einer Schlüsselbox im Fahrzeug. Mit Hilfe der flinkey-App wird ein Fahrzeug entsperrt bzw. verriegelt. Mehr Informationen zum flinkey-Zugangssystem finden Sie auf der Seite des Anbieters: https://www.flinkey.com/
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Q: Wo werden die E-Fahrzeuge eingesetzt und welche Fahrten sind mit ihnen erlaubt?
A: Mit jeweils zwei Fahrzeugen wird das bestehende Mobilitätsangebot zwischen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und den Bahnhöfen Wattenscheid und Bochum Langendreer West ergänzt. Diese Fahrzeuge sollen also nur für Fahrten zwischen der RUB und einem der Bahnhöfe genutzt werden. Durch die (P+R)-Plätze an den Bahnhöfen und die direkten Umsteigemöglichkeiten zu S- und Regionalbahnen soll insbesondere das Pendeln zwischen der RUB und den anderen UA Ruhr-Standorten in Duisburg, Essen und Dortmund erleichtert und beschleunigt werden. Zwei weitere E-Fahrzeuge stehen an der RUB für Fahrten zur Verfügung, die über die festen Pendelrouten hinausgehen. Bedingung für deren Nutzung ist, dass die Fahrzeuge innerhalb von 24h wieder an die RUB zurückgebracht werden.
Standorte der zwei Bahnhöfe:
(P+R)-Platz am S-Bahnhof Bochum Langendreer West
Kreuzung Ümminger Straße/Auf den Holln, 44894 Bochum
51.47866°N, 7.30360°E
https://www.google.com/maps/place/51%C2%B028’43.2%22N+7%C2%B018’13.0%22E/
(P+R)-Platz am Bahnhof Wattenscheid
Fritz-Reuter-Straße, 44867 Bochum
51.47348°N, 7.13767°E
https://www.google.com/maps/place/51%C2%B028’24.5%22N+7%C2%B008’15.6%22E/
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Q: Woher weiß ich, ob aktuell ein E-Fahrzeug zur Verfügung steht? Lässt es sich reservieren?
A: Mit Hilfe der InnaMoRuhr-App sollte vor der Fahrt geprüft werden, ob am gewünschten Startpunkt ein E-Fahrzeug zur Verfügung steht. Es besteht die Möglichkeit und auch die dringende Bitte, ein Fahrzeug vor dem geplanten Fahrtbeginn für bis zu drei Stunden vorzumerken. Das Fahrzeug wird dann für die Reservierungsdauer nicht weiter in der App angezeigt. Darüber hinaus werden weitere Infos zum Fahrzeug und dessen genauer Standort angezeigt. Wenn ein Fahrzeug an einem bestimmten Standort vorzufinden ist, aber nicht in der App angezeigt wird, darf es nicht genutzt werden, da es für eine Fahrt vorgemerkt wurde. Wir bitten um Verständnis dafür, dass ein exklusiver Zugang innerhalb der Reservierungszeit oder eine längerfristige Buchungsmöglichkeit aus technischen Gründen nicht möglich ist.
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Q: Wie werden die E-Fahrzeuge aufgeladen?
A: Die Fahrzeuge haben an der Ruhr-Universität Bochum feste Parkplätze mit Lademöglichkeiten. Die Teilnehmenden sollten das Fahrzeug bei Ankunft an der RUB an den Ladepunkt anschließen, damit die nachfolgenden Nutzerinnen und Nutzer ein Fahrzeug mit möglichst hohem Ladezustand vorfinden. An den (P+R)-Plätzen der Bahnhöfe Wattenscheid und Bochum Langendreer West stehen aktuell leider keine Lademöglichkeiten zur Verfügung.
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Q: Wie sind die E-Fahrzeuge versichert?
A: Alle Fahrzeuge sind Vollkasko-versichert. Informationen zur Selbstbeteiligung werden in den Nutzungsbedingungen bekanntgegeben.