Willkommen bei InnaMoRuhr

In einem multidisziplinären Konsortium aus Sozial-, Wirtschafts-und Ingenieurwissenschaften gehen Forscher:innen der drei UA Ruhr-Universitäten der Frage nach, wie die Mobilität im Ruhrgebiet nachhaltig gestaltet werden kann. Das Projekt wird ein Konzept einer integrierten, nachhaltigen Mobilität für die Universitätsallianz Ruhr entwickeln und in einem Feldversuch praktisch erproben. Dabei werden die folgenden drei Schritte durchlaufen:

Befragung

Mit Hilfe von Befragungen, Interviews und statistischen Auswertungen wird zunächst eine detaillierte Bestandsaufnahme der Ist-Situation vorgenommen. Letztendlich wird die Bereitschaft der Teilnehmenden erfragt, ihr Verhalten nachhaltig zu ändern und innovative Angebote zu nutzen.

Workshops

Die im ersten Schritt erhobenen und zu Szenarien verdichteten Daten werden in mehreren Stakeholder-Workshops diskutiert und verfeinert. Mit dem Ziel konsensfähige Szenarien zu entwickeln, um diese simulativ zu testen, fanden die Workshops bereits mit insgesamt 43 TeilnehmerInnen statt.

Reallabor

Der von der TU Dortmund weiterentwickelte Simulator MATSim wird genutzt, um ein Verkehrsmodell zu entwickeln, welches das Verkehrsgeschehen rund um die vier UA Ruhr-Standorte abbildet. Im Reallabor werden im Anschluss neuartige Mobilitätslösungen getestet, die Teil des integrierten, nachhaltigen Mobilitätskonzeptes sind.

Aktuelles aus dem Projekt

Die neuesten Beiträge aus dem Projekt. Eine Übersicht aller Beiträge finden Sie unter "Aktuelles".

Modellierung des Mobilitätsverhaltens

Im aktuell erschienen Mobility Report Nr. 8 des Projekts InnaMoRuhr entwickeln Sebastian Hoffmann und Johannes Weyer ein soziologisches Modell des Mobilitätsverhaltens. Damit lässt sich erklären, warum die Menschen bestimmte Verkehrsmittel nutzen – und warum sie andere nicht nutzen, obwohl diese von ihnen besser bewertet werden als die tatsächlich genutzten. Mit diesem Ansatz lässt sich auch zeigen, an welchen „Stellschrauben“ man drehen könnte, um das Mobilitätsverhalten der Menschen in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern.

Projektabschluss: InnaMoRuhr Nachhaltige Mobilität

Das Projekt InnaMoRuhr hat in den vergangenen drei Jahren an den drei UA-Ruhr Universitäten untersucht, wie die Mobilität der Universitätsallianz (UA) Ruhr nachhaltig gestaltet werden kann. Nun wurden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert.

Zwischen 2020 und 2023 wurde die Mobilität anhand von drei Reallabore, Mobilitätsbudget, Fahrrad-Hub und Car-Sharing an den drei UA Ruhr Universitätsstandorten, untersucht. Es zeigte sich, dass Alternative Verkehrsmöglichkeiten unter den richtigen Bedingungen gerne angenommen wurden.

Unter der Leitung des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement und des Instituts für Soziologie hatten 138 Teilnehmende die Möglichkeit, ein Mobilitätsbudget an der Universität Duisburg-Essen zu testen. Mit einem Budget von 120€ auf einer virtuellen Kreditkarte, konnte Teilnehmende verschiedenste Dienstleistungen, wie ÖPNV-Angebote, Carsharing, E-Scooter-Sharing und Bike-Sharing, nutzen. Insgesamt ersetzten fast 75% der Teilnehmenden mit Hilfe des Budgets die Pkw-Fahrt. An der Technischen Universität Dortmund wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Weyer (Seniorprofessur Nachhaltige Mobilität) ein Fahrrad-Hub installiert. Neben drei Radabstellanlagen am Campus und an Schnittstellen zum öffentlichen Nahverkehr waren im Angebot außerdem ein Reparaturservice, eine Nextbike-Ausleihstation sowie die Möglichkeit zu Duschen enthalten. Die Kombination der Optionen wurde so gut angenommen, dass nun mit einer Verstetigung des Hubs zu rechnen ist. Vom Institut für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik und dem Lehrstuhl für Makroökonomik der Ruhr-Universität Bochum wurde eine E-Carsharing angeboten. Zwei der insgesamt sechs Elektrofahrzeuge waren ohne Streckenbindung nutzbar. Die restlichen vier Fahrzeuge wurden für das Pendeln zwischen der RUB und zwei Bochumer Regional- und S-Bahnhöfen eingesetzt, um mögliche Angebotslücken im ÖPNV zu untersuchen und die mit dem Angebot entstandenen intermodalen Verbindungen zur UDE bzw. zur TU Dortmund zu testen. Insgesamt konnten 412 Fahrten mit 6502 gefahrenen Kilometern verzeichnet werden, wobei die Fahrzeuge ohne Streckenbindung die höchste Auslastung auswiesen.

Die Ergebnisse der drei Reallabore wurden mittels InnaMoRuhr-App, die von Forschenden des Lehrstuhls Networked Embedded Systems unter Leitung von Prof. Dr. Pedro José Marrón an der UDE entwickelt wurde, ausgewertet. Durch die systematische Erfassung konnten positive Effekte, als auch Ansatzpunkte für mögliche Optimierungspotentiale im bestehenden ÖPNV-Angebot erfasst werden. Zusätzlich konnten zahlreiche Erweiterungen aufgrund von Vorschlägen der Nutzenden umgesetzt werden. Schlussendlich gab Prof. Dr. Petra Stein (Institut für Soziologie, UDE) einen Ausblick auf ein mögliches Nachfolgeprojekt, in dem die im Projekt entwickelte App um Anreize zu nachhaltigerer Fortbewegung ergänzt werden soll.

Fotos: Fabian Adelt/TU Dortmund

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